Angst vor Silvester...
Eierlikör für Hunde - ein gefährlicher Trend....
Entsteht hier die „Wunderpille“, die von Tierärzten und Hundetrainern empfohlen wird?
„Alle Jahre wieder...“ explodieren kurz vor Weihnachten die Tipps im Internet zum Thema „Training bei Ängsten vor Silvester“. Und jedes Jahr lesen die betroffenen Halter die Trainingstipps und jedes Jahr werden wieder viele Halter nur die Tipps nach schnellen Hilfsmitteln wie „die Pille vom Tierarzt“ & Co. umsetzen.
Nun beobachten wir allerdings einen neuen Trend als Gegenstück zum Trainieren, Erziehen, konsequent sein müssen… die ml-Gabe Eierlikör zur „Entspannung“ an Silvester.
Im Dezember 2017 wurde ich durch einen Link eines Hundetrainers auf einen Tierarzt aufmerksam, der in seinem Homepage-Blog zum Thema Angsttherapie zu Silvester unter anderem darauf ein ging, dass er seinem Hund Eierlikör (also Alkohol) in „geringer Dosis“ zu Silvester gab und sein Hund daraufhin ein noch nie dagewesenes, entspanntes Silvester gehabt hätte.
Dank diesem Hundetrainer und Tierarzt werden nun ahnungslose, unwissende Hundehalter erst auf den Trichter Alkohol als Therapiehilfe gebracht und müssen viele Hunde bald Alkohol zu sich nehmen, obwohl ihnen vielleicht ein verlässlicher Mensch (bei dem sie Schutz suchen können, der ihnen Halt gibt und dem sie vertrauen können) viel lieber wäre. Zweitere Art der Therapie ist aufwendig, benötigt ein Maß an Verständnis um Erziehung, das Wissen um das Wesen bzw. die Körpersprache & Kommunikation des Hundes und braucht Zeit. Manchmal kostet es auch zusätzlich Geld, wenn ein(e) Therapeut(in), Ernährungsfachfrau(-mann) hinzugezogen werden muss.
Was aber leider bei der Kindererziehung nach und nach Einzug hält, wird nun auch bei unseren Haushunden zelebriert und sich dann gewundert, warum der Hund bei Angstzuständen auf keine Therapieform mehr anschlägt. Damit meine ich nicht, dass Kindern Alkohol zur Beruhigung gegeben wird, sondern die „Wunderdroge“ das Schlafmittel zum Einschlafen heißt.
Zitat aus dem Beitrag ‘Gefährlicher Trend: Schlafmittel für Kinder‘ (Quelle: http://www.familie.de/gesundheit/schlafmittel-fuer-kinder-1090025.html): „Ein Wirkstoff, der in diesem Zusammenhang in zahlreichen Internet-Foren immer wieder auftaucht, ist Doxylamin - ein veraltetes Antihistaminikum (Allergiemittel), das die Nebenwirkung hat, müde zu machen. Ein anderes Mittel, das bei verzweifelten Eltern als Geheimtipp kursiert, sind Zäpfchen gegen Übelkeit, die dank des Wirkstoffs Dimenhydrinat "ganz nebenbei" wunderbar müde machen. Und immer mehr Eltern greifen zu diesen Mitteln, damit die Kleinen problemlos ein- und durchschlafen. Nicht ahnend, dass diese Selbstmedikation gefährlich ist und die Medikamente nicht so harmlos sind wie sie auf den ersten Blick scheinen.“. Es hilft doch..., ja, aber alles was hilft hat auch Nebenwirkungen. Mal mehr, mal weniger.
Manche Eltern können ihren Kindern heutzutage keine Grenzen mehr setzen, Regeln aufstellen, Regeln einhalten lassen, nicht mehr sinnvolle Beschäftigungen bieten, Kinder nicht mehr „artgerecht“ auslasten... und wundern sich dann, dass Kinder um Regeln diskutieren, vorlaut werden und nicht mehr zur Ruhe kommen. Damit solche Kinder nachts einschlafen können, nimmt die Zahl der Schlafmittelgaben zu, damit sie „runter kommen“. Das ist von unserer Gesellschaft hausgemacht, denn viele Eltern sagen „Mein Kind soll es mal besser haben als ich früher. Meine Eltern waren streng, so will ich mein Kind nicht erziehen.“. Somit hält seit Jahren leider die Laissezfaire oder antiautoritäre Erziehung Einzug.
Viele dieser Eltern sind aber auch Hundebesitzer und die, die keine Kinder oder keine Kinder mehr im Haus haben, sehen Hunde oft als „das einzige / letzte Kind“. Und das letzte Kind hat meistens Fell.
Aber auch viele Hundehalter können ihren Hunden heutzutage keine Grenzen (mehr) setzen, Regeln aufstellen, Regeln einhalten lassen, eine sinnvollen Beschäftigungen bieten, Hunde nicht mehr „artgerecht“ auslasten... und wundern sich dann, dass Hunde selektiv hören, ihre Halter stehen lassen, nicht abrufbar sind, an der Leine ziehen, selbst Entscheidungen treffen MÜSSEN, weil das schwache Rudelmitglied MENSCH es einfach nicht gebacken bekommt.
Und was, bitte was, soll so ein Hund machen, wenn er nebenbei noch Angst bei Knallerei und Geräuschen hat? An wem soll sich so ein Hund orientieren? An dem „Angsthasen“ Mensch, der auch sonst keinen Halt bietet? Warum soll er in den 1 bis 2 Wochen vor Silvester sich auf seinen Menschen verlassen, wenn der es in 50 Wochen im Jahr nicht hinbekommt ein „Leittier“ zu sein. Nein, diese Hunde haben kaum eine Chance sich auf eine Silvestertherapie einzulassen. Eine Silvestertherapie beginnt schon am 1.1. des neuen Jahres und Erfolge stellen sich manchmal erst am 2. Silvester ein und die Hunde brauchen, trotz zum Teil DEUTLICHER Besserung, ein Leben lang Halt in diesen Situationen.
Und nun kommt der Mensch auf gaaaanz tolle Ideen, wie z.B. Alkohol als Angstlöser.
Dieser oben erwähnte Tierarzt postete in seinem Blog leider eine Empfehlung zur Dosierung, abgelesen an seinem Hund, dem er mit Eierlikör das entspannteste Silvester seines Hundelebens gegeben haben will. X-ml pro kg Hund, wie in der Futtermittelindustrie. Es wird nicht geschaut, ob es ein sensibler Border Collie ist, mit 20 kg und Hyperaktivitätsneigung oder eine eher robustere Herdenschutzhundrasse mit vielleicht 60kg und wenig Aktivitäten. Egaaal, rein damit.
Ich stelle mir gerade einen unserer aktuellen Fälle vor. 10kg Hund, eine eh schon leicht erregbare Rasse, extrem hippelig, welcher sich null konzentrieren kann. Dieser Hund hat einen massiven B12 Mangel und einen extrem erhöhten Cortisol-Wert, wo noch nicht abgeklärt ist, woher der hohe Wert resultiert. Wenn so ein Hund zu Silvester nun mit Alkohol ruhiggestellt werden würde. Nicht auszudenken, welche Nebenwirkungen dies haben kann.
Wie gesund ist mein Hund? Das wissen viele Hundehalter nicht. Wir erleben es SEHR häufig, dass Hunde äußerlich gesund sind, innerlich aber krank. Und wenn Hunde z.B. eine unerkannte Leberschädigung haben und noch Alkohol bekommen, dann wird dies zu einer weiteren Verschlechterung der Organtätigkeit führen.
Die Leber ist das einzige Organ im Körper was Alkohol in einem nennenswerten Maß abbauen kann. Allerdings ist ihre zeitliche Abbaukapazität begrenzt. Was die Leber nicht abbaut beeinflusst in der Zwischenzeit das Gehirn, das Herz, die Muskeln und andere Körpergewebe. Wenn Alkohol dann noch zusammen mit Medikamenten eingenommen wird, kann dies die Belastung der Leber (deutlich) verstärken. So ist es beim Menschen.
Und beim Hund? Wenn Alkohol doch nicht bedenklich ist, laut Tierarzt-Blogbeitrag, warum warnt dann das Tiermedizinische Portal wie folgt (Quelle: http://www.tiermedizinportal.de/magazin/10-gefahrliche-lebensmittel-fur-ihren-hund/572657): „Es ist eigentlich nicht so sehr verwunderlich, dass Alkohol bei einem Hund die gleichen Auswirkungen hat, wie bei einem Menschen. Allerdings kann bei einem Hund schon ein kleiner Schluck zu Erbrechen, Koordinationsstörungen, Atemnot, Koma und sogar zum Tode führen. Alkohol ist absolut giftig für Hunde!“. Panikmache? Ich glaube nein.
„Man nimmt an, dass Hunde und Katzen auch sehr viel empfindlicher auf Alkohol reagieren als der Mensch. Doch wissenschaftliche Studien könnten andere Werte aufzeigen.“ (Eine Anmerkung von mir: Ich habe keine Studie dazu gefunden.) und „... können beim Tier andere Faktoren, wie beispielsweise Stoffwechselstörungen, Vorerkrankungen oder Beimengungen zum Alkohol, wie z.B. Schokolade (Weinbrandbohnen) oder Eier das toxische Potential des Alkohols verstärken.“ (Quelle: https://www.tierklinik.de/ratgeber/giftige-lebensmittel-fuer-hund-und-katze/alkohol).
Ich stelle mir jetzt schon diejenigen vor, die mir zurufen „Hab dich nicht so. Das bisschen Alkohol wird schon nicht schaden.“, „Meinem hat es geholfen. Nur das zählt.“ oder „Die Hunde werden doch nicht abhängig davon, denn sie kommen doch nicht an den Alkohol ran“. Richtig, könnte man denken.
Auch wenn es geringe Mengen sind, wir wissen nicht was Alkohol im Körper eines Hundes anrichtet. Sorry, auch so mancher Tierarzt nicht! Oben erwähnter Tierarzt bezieht sich in seinem Artikel ausschließlich auf Selbstversuche an seinem Hund, gibt keine Studie an die seine Erfahrungen bestärkt oder schreibt auch nicht, warum er sich sicher ist dem Hund bedenkenlos Alkohol geben zu können. Und, hat es wirklich geholfen oder nur unterdrückt?!
Von einmal entsteht bei einem Hund sicher keine Abhängigkeit, aber zunehmend ist Silvester unterm Jahr viel öfters als man denkt. Leider. Hochzeiten, runde Geburtstage, Firmenjubiläen, Feuerwerkswettstreite, Silvester an sich.... Und wenn der Eierlikör zu Silvester hilft, bin ich mir sehr sicher, dass diese „Pille“ öfters verabreicht werden wird, zumal es schnell helfen soll. Und da rückt das Thema „Abhängigkeit die ich nicht wollte“ schon in den Vordergrund. Man kann sich jede Sucht schönreden.
Auch aus ethisch-moralischer Sicht ist es unverantwortlich, wenn Tierärzte Alkohol mit Pi mal Daumen Maß empfehlen, ohne dass die Wirkung von Alkohol auf den Hundeorganismus in Studien erforscht wurde. Würde ich meinem Kind diese Alkoholgabe auch geben, nur weil mein Kinderarzt es bei seinem Kind ausprobiert hat und mit Pi mal Daumen Regel eine Menge für mein Kind empfiehlt? Wohl kaum, denn da ist innerlich eine Hemmschwelle die sagt, dass Alkohol bei Kindern (Schutzbefohlenen) schwere Schäden anrichten kann. Für mich sind Hunde auch Schutzbefohlene, denn auch sie sind dem Menschen Hilflos ausgeliefert. Beim Futter genauso wie beim harmlos klingenden Eierlikör. NEIN, es ist und bleibt Alkohol mit meist einem Alkoholgehalt von 14 bis 20%. Punkt !!!
Und noch etwas. Es ist hinlänglich bekannt, dass der Alkohol beim Menschen enthemmend wirkt. Schlägereien, sexuelle Übergriffe, Mutproben..., alles bekannte Schlagzeilen nach Saufgelagen. Und was ist, wenn ein Halter die Situation seines Angsthundes falsch einschätzt, weil der Hund angstaggressiv oder aggressiv bei Angstzuständen ist? Was passiert dann, wenn solche Hunde enthemmt werden? Sie werden sich sicherlich nicht entspannt in die Ecke legen. Und dann kommt das: „Das hat er doch noch nie gemacht“. Wie auch. Es war ja auch noch nie Alkohol im Spiel.
Nein, so funktioniert es nicht! Finger weg vom Alkohol! Alkohol ist beim Mensch kein Mittel zur Verhaltenstherapie und sollte es auch beim Hund nicht werden.
Wir haben selber eine Border Collie Hündin die noch vor 2 Jahren sehr ängstlich bei Silvester war, bei lauten Geräuschen panisch wurde und heute auch noch hin und wieder bei manchen Geräuschen unsicher ist. Aber wir sind dieses Thema wie folgt angegangen.
1. Wir haben unserer Hündin im täglichen Leben und 52 Wochen im Jahr (!!!) gezeigt, dass sie sich auf uns verlassen kann und wir ihre Rudelmitglieder sind, die ihr Halt und Orientierung geben. Dies erreicht man recht gut mit klaren häuslichen Strukturen innen & außen und klaren Umgangsregen außen. Wer Hilfestellung braucht kann gern auf unser Angebot "Erstgespräch" zurückgreifen.
2. Darf sich unsere Hündin ihr Futter (spielerisch mit der Beutelarbeit) erjagen. Dabei kreieren wir oft kontrollierte Jagdsituationen, die nicht so einfach zu lösen sind. Unsere Hündin lernte dadurch Lösungsstrategien zu entwickeln, aus den sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt heraus geht. Sie bekommt Selbstvertrauen in ihr Handeln und, wenn es doch mal nicht so klappt, sind Herrchen und/oder Frauchen auch noch da und die haben immer eine Lösung. Das "WIR zusammen" stärkt sehr das Vertrauen des Hundes in seine Menschen. Diese Teamarbeit stellt ein gutes Mittel zur Beziehungsarbeit dar und gibt Sicherheit. Egal ob allein oder zusammen, sich im Alltag immer wieder mit kleinen Problemen zu beschäftigen und diese zu lösen, lässt sie in ihrem Leben offen bleiben, auch bei anderen Schwierigkeiten eine Lösung zu finden.
3. Haben wir uns sehr mit der gesunden Hundeernährung und der Wirkung auf den Körper, speziell auf das Reizverarbeitungssystem beschäftigt. Mit Hilfe unserer Ernährungsberatung von „Gesundes Hundeleben“ aus Ellerbek haben wir die Ernährung unserer Hündin analysieren lassen und so angepasst, dass sie heute über die Nahrung alle Nährstoffe die notwendig sind, um Reize angemessen aufnehmen und verarbeiten zu können, bekommt. Denn auch das Gehirn unserer Hunde - ebenso wie unser eigenes - braucht täglich vielfältige Nährstoffe. Fehlen diese, kann es zu Defiziten in der Reizverarbeitung und Reizweiterleitung kommen und wir trainieren und trainieren, aber was der Hund verarbeiten kann ist dann eingeschränkt.
4. Kommt das Thema sozial fairer Umgang ins Spiel und wir geben unseren Hunden Halt und Sicherheit in allen Lebenssituationen und vermeiden es sie in Situationen zu bringen, die wir nicht regeln können und sie das Vertrauen in uns verlieren würden. Dazu zählt bei uns auch, dass wir unsere Hunde sowohl nicht in irre Hundegruppen schicken, wo Situationen entstehen könnten, die sie überfordern, sowie, dass wir unsere Hunde bei Silvester nicht allein lassen. Viele Menschen lassen ihre Hunde aber in Angstsituationen allein und wundern sich dann, dass der Hund panisch reagiert, wenn der Mensch in einer Angstsituation mal anwesend ist. Leider verlieren viele Welpen schon in den ersten Welpenspielstunden das Vertrauen zum Menschen, denn wenn mein Welpe vor der/einer Situation Angst hat, sich hinter mir versteckt und der Trainer dann noch ruft „Gehen Sie weg, das klären die unter sich.“, dann lernen die Welpen nur eins. Mein Mensch hat Angst und geht weg, wenn es brenzlig wird und ich muss also auf mich selber aufpassen. Und diese Lernerfahrungen in den wichtigsten Lebensmonaten eines jungen Hundes können sehr einprägsam und irreparabel sein.
5. Ergänzend ein gezieltes Rückruftraining.
Heute weiß unsere Hündin wo sie im Haus und draußen Schutz und Sicherheit findet. Bei Frauchen und/oder Herrchen, denn diese haben immer eine Lösung für mich oder bieten mir wenigstens Schutz, auch wenn sie nicht alle Situation perfekt lösen können. Dabei verzichten wir gänzlich auf das Zuquatschen und Tot streicheln in diesen Situationen. Die Angstsituation des Hundes ernst nehmen (spätestens, wenn er reagiert), selber agieren (durch z.B. heran rufen...) und wenn nötig Sicherheit durch Körperkontakt geben. Aber eben nicht zu quatschen, da dies der Hund als erregtes Bellen deuten könnte und „denkt“... ‘Oh je, Herrchen hat auch Angst, sonst würde er nicht so erregt bellen.‘. Zudem reagierten wir innen wie außen gleich und auch bei Geräuschen die klassisch keinem Knaller-Geräusch ähneln. Egal, unsere Hündin lernte: ‚Meine Menschen können es immer. IMMER.‘
Und wichtig! So haben WIR es bei UNSEREM Hund geschafft. Und es hat 2 JAHRE gedauert! Dies ist kein Allheilmittel, sondern wir sind selber Therapeuten, haben viel Wissen um diese Thematik und können gut einschätzen, wie unser Hund ist.
„Schön für dich, aber was soll ich nun tun?“
So könntet ihr vorgehen:
Sucht euch einen guten Hundeverhaltenstherapeuten, welcher eine solide Ausbildung hat. Schaut dazu mal auf die Internetseiten eurer Favoriten und lest, wo diese ihre Ausbildungen gemacht haben, WAS DER INHALT der Ausbildung war und erkundigt euch auch über die Ausbilder. Schaut mal bei uns, als Beispiel. Dann lest nach, ob sich der Therapeut auch regelmäßig weiterbildet und geht mal die Bewertungen mit guten Beschreibungen durch.
Möchte z. B. ein Interessent einen Kunden von uns kennenlernen, der eine Bewertung geschrieben hat und dessen Erfahrung mit uns beschrieb, dann vermitteln wir auch gern den Kontakt. Damit kann der Interessent sich unabhängige Erkundigungen über uns einholen.
Dann sollte der Therapeut euch zu Hause aufsuchen oder ihr euch da treffen, wo die Ängste und Unsicherheiten am häufigsten auftreten. Ist aber nicht immer zwingend nötig. Nun sollte eine ausführliche Verhaltensanalyse folgen und der Therapeut muss euch hinterher sagen können wie er den Hund einschätzt, was die Ursache ist / sein könnte (manchmal kann man es nur erahnen) und dann sollte er konkrete Tipps geben.
Zudem sind für mich Tabletten vom Tierarzt, Pülverchen & Wässerchen und ALKOHOL nicht die erste Therapieform. Bachblüten, Globuli, DAP-Halsbänder & Co. können aber unter verantwortungsvoller Gabe eine Hilfestellung bei der Therapie sein. Ein guter Therapeut hat auch immer seinen Tierarzt des Vertrauens als Ansprechpartner, vielleicht einen Tierheilpraktiker oder sogar zusätzlich noch eine(n) Ernährungsexpertin(-en) an der Hand, welche(r) unterstützend auch mal das Futter oder die Seele des Hundes anschauen / bestimmen können. Ernährung & Verhalten sind stark aneinandergekoppelt.
Es macht viel Sinn die Körpersprache & Kommunikation von Hunden zu erlernen, damit ihr eben einschätzen lernt, wann euer Hund in welchen Situationen besondere Zuwendung und Hilfe benötigt und wann nicht. Da gibt es gute (und leider auch mangelhafte) Angebote. Durchfragen, Bewertungen lesen... und dann das passende Angebot aussuchen.
Und wenn die Analyse komplett ist, sollte eine dem Hund angemessene, GANZHEITLICHE Therapie beginnen. Keine „Pille“ vom Tierarzt oder Alkohol, denn beides sind Symptombehandlungen. Die Pille legt den Körper lahm, aber nicht den Geist und der Alkohol benebelt und/oder enthemmt und der Hund kann in beiden Fällen nicht artgerecht reagieren.
Denkt daran: „Alle Jahre wieder...“
Schlussbemerkung:
Hinterfragt oder lest einfach mal nach, wenn „neue“ Therapieformen & Therapiemittel auftauchen. Hört auf euer Bauchgefühl und lasst euch nicht durch Umfragen von „Hundetrainern“ missbrauchen.
Denkt bei neuen Therapie- und Erziehungsmethoden auch immer mal an euren besten Freund, den Hund. Würdet ihr so mit eurem eigenen Kind oder besten Menschenfreund umgehen? Erinnert euch mal an eure Kindheit zurück. Tat es euch da nicht selber gut, wenn ihr Angst hattet und Mama euch in den Arm nahm? War es nicht super cool, wenn der starke Papa sich um den „bösen Geist“ kümmerte? Hunde leben bei uns in gewisser Weise wie in einer „Kindsrolle“ und da sollte Eierlikör keine Alternative sein.
Euer HundeLehrer Torsten Kurz